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Becoming

von Rebekka Reinhard

„Das Weltall steuert der Blitz.“ Immer wird etwas. Becoming. Leben ist Bewegung,

Beschleunigung, Verlangsamung, Transformation, Entstehung, Degeneration,

Wiedergeburt. Leben ist mehr und weniger… sowohl mehr als auch weniger…

mehr als weniger… immer mehr. Was kommt nach dem Leben, was ging voran?

Was war am Anfang? Vor dem Urknall? Vor dem Kosmos? Die Leere… das All.

Der Kosmos ist das gigantischste vorstellbare Ready Made. Was nun?

VOM KLEINSTEN IM GRÖSSTEN UND VOM GRÖSSTEN IM KLEINSTEN - ÜBER DAS MYSTERIUM ALLEN SEINS

von Eva Karcher

Wie sieht Ursprung aus? Ist Zellteilung die Urform der Kommunikation? Seit über 17 Jahren stellt sich die Münchner Künstlerin Judith Milberg mit ihren Gemälden, Arbeiten auf Papier und seit kurzem auch mit Skulpturen solche Fragen nach dem Mysterium allen Seins, dem der Menschen wie der Natur. Wie mit dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren Materie, Raum und Zeit entstanden, so markiert das Kambrium die erste Ära der Erdgeschichte, in der sich vor rund 540 Millionen Jahren Fauna und Flora entfalteten und damit die Anfänge des Lebens wie wir sie heute kennen.

 Jeder Mensch verkörpert die ganze Welt.

Judith Milberg im Gespräch mit Eva Karcher

Frau Milberg, weshalb haben Sie für Ihre Ausstellung den Titel Kambrium gewählt?

Das Kambrium ist eine Periode der Erdgeschichte. Es markiert die erste Ära, in der infolge der sogenannten kambrischen Explosion vor etwa 540 Millionen Jahren Flora und Fauna, also die ersten Pflanzen- und Tierstämme in großer Vielfalt entstanden. Vor allem Würmer, Schwämme, Gliederfüßler und Nesseltiere entwickelten sich, außerdem planktonische Algen. Das Klima war heiß und tropisch mit hoher Luftfeuchtigkeit. Kurz, in diesen 60 bis 70 Millionen Jahren entfalteten sich die Anfänge des Lebens, so wie wir es heute kennen. Meine Arbeiten kreisen um Fragen wie: Wo fing alles an? Wie sieht der Ursprung aus?

Aus der Mitte  

von Bärbel Kopplin

Was einem an Judith Milberg zuerst auffällt, ist ihre Entdeckerfreude und ihre Begeisterung für die Welt der Dinge. Beide Eigenschaften fließen direkt in ihr künstlerisches Schaffen ein und bestimmen es in seinen Ausdrucksformen. Ihre Leidenschaft für Objekte, Fundstücke, Bilder und Texte, die sich ihrer Gedankenwelt einprägen, transformiert die Künstlerin in ihren Werken auf vielfältige Weise. Voller Energie und Schaffenslaune überrascht sie mit einem Werk, das es immer wieder neu zu entschlüsseln gilt.

VOM UNSICHTBAREN, DAS DIE DINGE IM INNEREN ZUSAMMENHÄLT

Eva Karcher im Gespräch mit Judith Milberg

Sie sieht Klänge als Farben. Judith Milberg ist Synästhetikerin – wie Wassily Kandinsky. Der russische Avantgardist entwickelte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Farbenlehre, für die er verschiedene Sinneseindrücke miteinander verschmolz. Mit seiner gesteigerten Farbsensibilität erkannte Kandinsky, dass es unmöglich ist, „das Wesentliche der Farbe durch das Wort oder durch andere Mittel zu ersetzen“.

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